Kontroll- und Instandhaltung(sstufen)

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Kontroll- und Instandhaltung(sstufen)

Das Programm Drehscheibe will den Haltern und Betreibern von historischen Fahrzeugen Hilfestellungen bieten. Es geht um die Frage: was muss wann in welcher Tiefe unterhalten werden.  Dafür braucht es ein IHS Instandhaltungssystem.

Die Anforderungen werden vom Fahrzeughalter oder der vom Fahrzeughalter beauftragte ECM festgelegt. Praktischerweise kommen auch von der EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) unter der (mit der) der Betreiber der historischen Fahrzeuge fahren will, Hinweise bis Anforderungen. Die EVU muss sicher sein, dass die Fahrzeuge sicher verkehren können.

Täglich verkehrende Fahrzeuge mit hohen Kilometerleistungen benötigen einen anderen Level von Instandhaltung als historische Fahrzeuge, die nur gelegentlich und mit sehr reduzierten Kilometerleistungen (typischerweise weniger als 10'000 km pro Jahr) verkehren.

Alle gültigen Regularien (EBG Eisenbahngesetz, EBV Eisenbahn-Verordnung und die Ausführungsbestimmungen AB-EBV haben, klare und verständliche Anforderungen. Historisches Material erbringt nur einen Bruchteil dieser Leistungen .... und der Einfluss der verstreichenden Zeit ist von vielen Faktoren abhängig.  

Auf Herbst 2025 wird die neu entstehende R RTE 49'910 Instandhaltung Historische Fahrzeuge in Kraft gesetzt. Wir durften an der Erarbeitung der RTE ganz eng mitarbeiten. Die Drehscheibe richtet sich absolut auf dieses Regelwerk aus.

 

Die wichtigsten Grundlagen sind

 

EBG

SR 742.101

Gesetz über Bau und Betrieb der Eisenbahnen

(Eisenbahngesetz)

Stand

01.07.2024

 

EBV

SR 742.141.1

Verordnung über Bau und Betrieb der Eisenbahnen

(Eisenbahnverordnung)

Stand

01.07.2024

AB-EBV

SR 742.141.11

Ausführungsbestimmungen zur

Eisenbahnverordnung

Stand

01.07.2024

 

 

Das bedeutet, dass - wer sich nach den klassischen Vorgaben von AB-EBV orientiert - mit Instandhaltungsvorgaben für seine Fahrzeuge operiert. Ein IHS das auf R RTE 49'910 basiert, arbeitet / bezieht sich auf Anforderungen an die Komponenten. Da werden die Zuweisungen (der Instandhaltungsvorgaben) auf den Komponenten gemacht.

 

Die Drehscheibe geht mit dem Thema wie folgt um:

 

oberste Stufe - systemische Vorgaben

Im Systemmandanten HECH liegen diese Vorgaben und werden bei der Eröffnung eines neuen Mandanten nach "unten", in die einzelnen Mandanten (Vereine) weiter gegeben.

 

zweite Stufe - im Mandanten

Die Vorgaben der Drehscheibe können im Mandanten angepasst werden. Wenn Änderungen gemacht werden, ist das klar ersichtlich.

 

Die geänderten Linien werden farbig gekennzeichnet:

Einstellungen_Instandhaltung_Matrix_geaendert

 

dritte Stufe - das Fahrzeug oder die Komponenten

Die somit für den Mandanten geltenden Vorgaben werden im letzten Schritt auf die Fahrzeuge resp. die überwachten Komponenten übertragen.  Auch auf dieser Stufe können die Verantwortlichen die Vorgaben übersteuern. Solche Änderungen sind klar sichtbar. Ausgegraute Felder / Linien bedeuten, dass hier keine Vorgaben hinterlegt sind.

 

Darauf aufbauend wird in den Stammdaten - Fahrzeuge resp. Stammdaten - Komponenten das Anwendungsmodell (des Fahrzeugs resp. der Komponente) durch die Verantwortlichen des Mandanten / Vereins festgelegt. An gleicher Stelle wird dann auch der Nachweis der ausgeführten Unterhalts- und Instandhaltung dargestellt (Historie).  

 

Aus AB-EBV: Kontrollen sind Untersuchungen (visuell - funktionell):

 

Kontrollstufen

K1        Kontrolle Ablauf Sicherheitssteuerung, Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der Bremsen

K2        Kontrolle der Bremskrafterhaltung bei Fahrzeugen für unbegleitete Züge (bei entsprechenden Gefällen)

K3        Wirkung der Bremsen (Bremsversuche), Kontrolle Funktionsfähigkeit von Türen und deren Schutzvorrichtungen

K4        Gründliche Untersuchung der Sicherheitseinrichtungen, der Geschwindigkeitsmesser und der elektrischen Personenschutzeinrichtungen (z.B. Erdungen)

 

Aus AB-EDV: Revisionen sind Aufarbeitungen, für die gegebenenfalls eine Demontage der in Betracht kommenden Teile nötig ist

Revisionsstufen

R0        Reprofilierung der Räder

R1        Revision von Lauf- und Triebwerk, Kastenaufhängung und -abstützung, Bremsen (inkl. Antriebsbremse, Instrumente)

 Äussere Untersuchung von Dampfkesseln und Dampfheizungseinrichtungen. Kontrolle von Sicherheitsventilen.

 Innere Untersuchung von Behältern.

 Kontrolle von Manometern der Druckluft- und Hydraulikeinrichtungen.

 Zerstörungsfreie Prüfungen der ganzen Radsatzwellen sowie der Räder.

R2        Revision der übrigen Fahrzeugausrüstung nach Erfahrung, innere Untersuchung von Dampfkesseln

R3        Teilerneuerung

R4        Umbauten und Modernisierungen

 

für Radsätze: Instandhaltungsstufen (nach RTE 41000 und VPI Kapitel 04)

IS0        Inspektion: visuelle Prüfungen, Aufnahme von Massen

IS1        Profilbearbeitung in ausgebautem Zustand mit Radsatzlagerkontrolle und ZfP Lauffläche sowie Eigenspannungsmessung mittels Ultraschall am Radkranz bei Vollrädern.

IS2        IS 1 plus Lageruntersuchung und erweiterter ZfP

IS3        Bewellen, Bescheiben mit IS 2, gegebenenfalls ohne Reprofilierung, Lageruntersuchung und erweiterter ZfP.

IL        Radsatzlageruntersuchung bei Verdacht, sonst meist in Kombination mit einer IS2 oder IS3

 

 

Für alle Elemente muss Umfang der notwendigen Arbeiten und die dazu passenden Intervalle (Zeit oder Leistung) definiert werden.