Kontroll- und Instandhaltung(sstufen)

<< Click to Display Table of Contents >>

Navigation:  Einstellungen >

Kontroll- und Instandhaltung(sstufen)

Diese Ausführungen und Vorgaben beziehen sich nur auf Adhäsionsbahnen. Viele historische Wagen entsprechen nach heutigem Verständnis in Konstruktion und Aufbau viel eher Güterwagen denn Reisezugwagen moderner Prägung.

 

Das Programm Drehscheibe will den Haltern und Betreibern von historischen Fahrzeugen Hilfestellungen bieten. Es geht um die Frage: was muss wann in welcher Tiefe unterhalten werden. Die Anforderungen werden von der EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) formuliert, unter der (mit der) der Betreiber der historischen Fahrzeuge fahren will. Die nachfolgend beschriebenen Grundlagen und Ausführungsbestimmungen, Regelwerke und Leitfaden werden von den EVU interpretiert. Das ergibt dann die Anforderungen der EVU an die Betreiber und Halter der historischen Fahrzeuge.  

 

Auf Englisch würde man sagen: here a word of caution ......

Bei unseren Entwicklungsarbeiten haben wir festgestellt, dass sich auch in diesem wichtigen Bereich die Fachleute überhaupt nicht einig sind. Das Hauptproblem wird wohl sein, dass es für Rollmaterial, das regelmässig unterwegs ist und relevante Kilometerleistungen hat, klare und verständliche Anforderungen gibt. Historisches Material erbringt nur einen Bruchteil dieser Leistungen .... und der Einfluss der verstreichenden Zeit ist von vielen Faktoren abhängig.  

 

Hier soll die kommende R RTE 49'910 Instandhaltung Historische Fahrzeuge Abhilfe schaffen. Wir sind an der Erarbeitung der RTE ganz eng beteiligt. Die DS richtet sich absolut auf dieses Regelwerk aus.

 

Grundlagen sind die Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung (AB EDV), das Regelwerk RTE 41000 des VÖV Verband Öffentlicher Verkehr und das Kapital VP04 "Instandhaltung von Güterwagen - Radsätze" des Instandhaltungsleitfadens des Verband der Privatgüterwagen.
Ganz wichtig: Damit von einer Revision(stufe) gesprochen werden kann, braucht es eine Aufarbeitung des Fahrzeugs oder Komponenten.

 

Die Drehscheibe geht mit dem Thema wie folgt um:

 

oberste Stufe - systemische Vorgaben

Im Systemmandanten HECH liegen diese Vorgaben und werden bei der Eröffnung eines neuen Mandanten nach "unten", in die einzelnen Mandanten (Vereine) weiter gegeben.

 

zweite Stufe - im Mandanten

Die Vorgaben der Drehscheibe können im Mandanten angepasst werden. Wenn Änderungen gemacht werden, ist das klar ersichtlich.

 

Die geänderten Linien werden farbig gekennzeichnet:

Einstellungen_Instandhaltung_Matrix_geaendert

 

dritte Stufe - das Fahrzeug oder die Komponenten

Die somit für den Mandanten geltenden Vorgaben werden im letzten Schritt auf die Fahrzeuge resp. die überwachten Komponenten übertragen.  Auch auf dieser Stufe können die Verantwortlichen die Vorgaben übersteuern. Solche Änderungen sind klar sichtbar. Ausgegraute Felder / Linien bedeuten, dass hier keine Vorgaben hinterlegt sind.

 

 

Darauf aufbauend wird in den Stammdaten - Fahrzeuge resp. Stammdaten - Komponenten das Anwendungsmodell (des Fahrzeugs resp. der Komponente) durch die Verantwortlichen des Mandanten / Vereins festgelegt. An gleicher Stelle wird dann auch der Nachweis der ausgeführten Unterhalts- und Instandhaltung dargestellt (Historie).  

 

Aus AB-EBV: Kontrollen sind Untersuchungen (visuell - funktionell):

 

Kontrollstufen

K1        Kontrolle Ablauf Sicherheitssteuerung, Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der Bremsen

K2        Kontrolle der Bremskrafterhaltung bei Fahrzeugen für unbegleitete Züge (bei entsprechenden Gefällen)

K3        Wirkung der Bremsen (Bremsversuche), Kontrolle Funktionsfähigkeit von Türen und deren Schutzvorrichtungen

K4        Gründliche Untersuchung der Sicherheitseinrichtungen, der Geschwindigkeitsmesser und der elektrischen Personenschutzeinrichtungen (z.B. Erdungen)

 

Aus AB-EDV: Revisionen sind Aufarbeitungen, für die gegebenenfalls eine Demontage der in Betracht kommenden Teile nötig ist

Revisionsstufen

R0        Reprofilierung der Räder

R1        Revision von Lauf- und Triebwerk, Kastenaufhängung und -abstützung, Bremsen (inkl. Antriebsbremse, Instrumente)

 Äussere Untersuchung von Dampfkesseln und Dampfheizungseinrichtungen. Kontrolle von Sicherheitsventilen.

 Innere Untersuchung von Behältern.

 Kontrolle von Manometern der Druckluft- und Hydraulikeinrichtungen.

 Zerstörungsfreie Prüfungen der ganzen Radsatzwellen sowie der Räder.

R2        Revision der übrigen Fahrzeugausrüstung nach Erfahrung, innere Untersuchung von Dampfkesseln

R3        Teilerneuerung

R4        Umbauten und Modernisierungen

 

für Radsätze: Instandhaltungsstufen (nach RTE 41000 und VPI Kapitel 04)

IS0        Inspektion: visuelle Prüfungen, Aufnahme von Massen

IS1        Profilbearbeitung in ausgebautem Zustand mit Radsatzlagerkontrolle und ZfP Lauffläche sowie Eigenspannungsmessung mittels Ultraschall am Radkranz bei Vollrädern.

IS2        IS 1 plus Lageruntersuchung und erweiterter ZfP

IS3        Bewellen, Bescheiben mit IS 2, gegebenenfalls ohne Reprofilierung, Lageruntersuchung und erweiterter ZfP.

IL        Radsatzlageruntersuchung bei Verdacht, sonst meist in Kombination mit einer IS2 oder IS3

 

 

Für alle Elemente muss Umfang der notwendigen Arbeiten und die dazu passenden Intervalle (Zeit oder Leistung) definiert werden.

Folgende Datenelemente sind vorgesehen:

 

 

 

Für jeden Mandanten individuell - der Drehscheiben Standard wird beim Anlegen des Mandanten in den Mandanten kopiert