Einsatz fossiler Brennstoffe - Argumente
HECH arbeitet auf europäischer Ebene mit den Landesorganisation von Deutschland (Verband deutscher Museums- und Tourstikbahnen) wie auch mit dem ÖMT (Verband österreichischer Museums- und Touristikbahnen) zusammen.
Der VDMT hat ein Argumentationspapier erarbeitet, mit dem den Nutzern von fossilen Brennstoffen Argumente für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden. HECH und ÖMT haben mitgewirkt. So können wir Euch jetzt ein Positionspapier das von allen drei Verbänden getragen wird zur Verfügung stellen.
Einsatz fossiler Brennstoffe bei historischen Bahnen, Museums- und Touristikbahnen
Historische Substanz bewahren und authentisch im Betrieb präsentieren
Historische Bahnen, Museums- und Touristikbahnen sind Sympathie- und Werbeträger für das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, historische Technik nicht nur als Anschauungsobjekt zu erhalten, sondern diese Technologie auch soweit als eben möglich in einem authentischen Kontext im Betrieb zu präsentieren. Nur so kann erlebbar gemacht werden, wie und mit welchem Aufwand Transportaufgaben vor Generationen bewältigt wurden. Wie von der Europäischen Kommission zum Auftakt des „Europäischen Jahres der Schiene 2021“ ausdrücklich hervorgehoben, sind Bahnen ein Beleg für das technische Know-how in Europa und Teil unseres kulturellen Erbes, das es zu bewahren und wesensgerecht zu präsentieren gilt.
Schon der Gedanke des Bewahrens verlangt von allen Beteiligten, Änderungen - insbesondere, wenn sie irreversibel sind - nur dann zu verlangen und durchzuführen, wenn es für sie wirklich zwingende Gründe gibt und die Entscheidung wohl durchdacht und abgewogen gefällt wurde.
Das bedeutet auch, dass Technologien, die wie die Kohle- und Ölfeuerung zum Beispiel bei Dampflokomotiven heute aus Gründen des Emissionsschutzes unerwünscht sind, trotzdem in diesem Segment weiter zulässig bleiben müssen und von Sanktionen verschont werden.
Innovationen und technische Weiterentwicklung fördern
In ihrer Zielsetzung sind die nationalen Dachverbände der historischen Bahnen, Museums- und Touristikbahnen innovationsfreundlich und technologieoffen. Innovationen helfen auch ihnen, ihren Betrieb zuverlässiger zu gestalten und unerwünschte Auswirkungen zu reduzieren und oft sogar zu vermeiden. Sie werden überall dort eingesetzt, wo die Authentizität nicht merklich beeinträchtigt wird und dies finanziell darstellbar ist. Das gilt besonders bei übergreifenden gesamtgesellschaftlichen oder ökologischen Zielen.
Einsatz fossiler Brennstoffe
Der Einsatz fossiler Brennstoffe und insbesondere die Kohle- oder Ölfeuerung bei Dampflokomotiven sind essenzieller Bestandteil des historischen Bahnbetriebs und unseres Technikerbes. Dazu gehört nicht nur die Energieumwandlung und Dampferzeugung durch Kohle- oder Ölfeuerung, sondern auch das Handwerk des Heizers und des Dampflokführers und das Wissen darum und genauso die Darstellung des Aufwands für die gesamte Logistik des Dampflokbetriebs angefangen von der Infrastruktur für die Brennstoff- und Wasserversorgung der Lokomotiven bis hin zur Reinigung und Wartung. So wird der Verbrauch fossiler Brennstoffe durch Wissensvermittlung und konsequentem Einsatz von Fahrzeugen, die sich in einem technisch sehr guten technischen Zustand befinden, auf ein Minimum an Emissionen reduziert.
Der jährliche Kohleverbrauch der im deutschsprachigen Raum betriebenen Dampflokomotiven ist marginal und weitaus geringer als der Tagesverbrauch eines modernen Steinkohlekraftwerks im Grundlastbetrieb. Mithin sind allfällige negative Umweltauswirkungen lokaler Natur und faktisch vernachlässigbar. Das gilt erst recht, wenn man sie mit Emissionen von Freizeitbeschäftigungen wie Motorsport, Sportfliegerei oder dem Betrieb von Motorrädern und Oldtimern vergleicht. Bezieht man noch die Grundgedanken und Ziele des Denkmalschutzes mit ein, sind die Umweltauswirkungen gesamtgesellschaftlich akzeptabel.